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Das Klischee fährt mit

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Typisch Mercedes-Fahrer. Die hat doch bestimmt `nen SUV. Der Fahrstil passt zum Kennzeichen. – Zwar gibt es heute beispielsweise auch das Smartphone als Statussymbol, aber nach wie vor ordnen wir vor allem Autos und ihren Fahrerinnen und Fahrern Klischees zu. Lassen sich aber wirklich Rückschlüsse von Personen auf Autos und umgekehrt ziehen? Jain. Dennoch sind wir meist schnell mit unserem Urteil. Wie verhält es sich denn nun eigentlich mit den „Neuen“? Die mit dem E?

„Die mit dem E“ ist dabei ja schon wieder eine Schublade, in die nun alle mit E-Mobilität ausgestatteten Personen hineingesteckt werden können, wenn man so möchte. Unterschiede gibt es da natürlich viele – aber eben noch mehr Gemeinsamkeiten. „Im Jahr 2020 stammen Fahrer von reinen Elektrofahrzeugen überproportional häufig aus Bayern und Baden-Württemberg. Deutlich unterrepräsentiert sind Elektroautos dagegen in den östlichen Bundesländern“, fasst es der Datenspezialist Acxiom für die Seite elektroauto-news.net zusammen. Demnach sei der Anteil an Elektrofahrzeugen besonders in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern deutlich geringer als im restlichen Deutschland. Acxiom stellte außerdem fest, dass Elektro- und Hybridfahrzeuge überwiegend in Ballungsräumen oder Gemeinden mit über 500.000 Einwohnern vertreten sind, reine Elektrofahrzeuge hingegen auch in Gemeinden mit nur 5.000 bis 20.000 Einwohnern. Ende 40, grau meliert, angesehener Job, Familie? Wer da denkt: „Wenn der mal nicht ein E-Kennzeichen hat“, liegt vermutlich ziemlich richtig. Fahrer von Elektro- und Hybridfahrzeugen sind größtenteils Männer mittleren Alters mit hohem Sozialstatus: Verheiratet, Kinder, häufig in Häusern in exklusiven Wohnlagen lebend. Oftmals ist das E-Auto nur Zweit- oder sogar Drittfahrzeug, nicht selten aber auch Dienstwagen für Selbständige. Eine häufig starke Spendenbereitschaft vor allem für Umwelt und Natur bildet sich auch in Freizeitaktivitäten und Interessen ab: Fahrer von Elektrofahrzeugen sind i. d. R. sehr naturverbunden. Einer kreativen Klischeezuordnung auf unseren Straßen steht also nichts im Wege, oder? – „Steig doch einfach direkt aufs Rad um, du …“ Ja, was? Öko? Bayer? Städter? Vorbild? Träumer? Es bleibt … pauschal.

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